„Räume entstehen durch die Interaktion von Menschen und können für diese sehr unterschiedlich gestaltet sein (…) je nachdem, welche Bedeutungen Menschen den Orten verleihen“.
(Löw 2001 zitiert in Deinet 2018: 2).
Dieses Zitat begleitete die Projektgruppe am 05. Januar diesen Jahres bei der ersten Stadtteilbegehung mit Jugendlichen im Rahmen des Projekts „Lebenswertes Ringelbach“ – Sozialraumanalyse aus der Perspektive von Jugendlichen. Bei dieser wurden die Studentinnen Alina Failenschmid, Selin Ercolak und Vivien Sautter von vier Jugendlichen aus dem Ringelbach durch das Quartier „Ringelbach“ geführt. Gleichzeitig sollten die Jugendlichen mithilfe einer 360-Grad-Kamera und einem Stativ Aufnahmen ihrer Lieblingsplätze machen, welche im Nachgang anhand der Plattform „VR Easy“ zu einem virtuellen Rundgang durch das Quartier verarbeitet wurden.
Bei der Stadtteilbegehung wurde deutlich, dass auch öffentliche Räume, die für Außenstehende nicht auf den ersten Blick als typischer Treffpunkt erscheinen, von großer Wichtigkeit für die Jugendlichen sein können. Durch eigene Rituale und Traditionen werden diese öffentlichen Räume von den Jugendlichen angeeignet und gewinnen an Bedeutung.
Außerdem war es spannend mitanzusehen, wie schnell die Jugendlichen den Umgang mit ihnen zuvor unbekannten technischen Geräten meisterten und dabei keinerlei Berührungsängste hatten. Hier wurde für die Projektgruppe noch einmal deutlich, dass ein Aufwachsen in einer digitalisierten Welt dazu führt, dass der Umgang mit Medien zur Selbstverständlichkeit für Kinder und Jugendliche geworden ist und dass diese bereits Expert*innen in diesem Bereich sind.
Eine weitere, anschließende Stadtteilbegehung mit Jugendlichen aus dem Jugendhaus „ARIBA“ im Ringelbach zeigte, dass die Jugendlichen sehr viele Überschneidungspunkte hinsichtlich ihrer Lieblingsorte aufzeigen und dass die Interessen, zumindest innerhalb dieser Stichprobe sehr ähnlich sind.
Insgesamt wurde klar erkennbar, dass ihr Quartier für die partizipierenden Jugendlichen einen hohen Stellenwert in Bezug auf die Freizeitgestaltung hat und dass sie sich mit den diversen, gezeigten Treffpunkten auf ihre ganz eigene Art und Weise verbunden fühlen und diese in hohem Maße ihre Lebenswelt prägen.
Mehr Infos zum Teilprojekt „Lebenswertes Ringelbach“ gibt es hier.