Am Samstag, 14.05.2022, ist es soweit und der Reutlinger Skatepark wird zum Festivalgelände. Neben Wheelchair Skating mit David Lebuser, Hip Hop Tanz und Rap Workshop mit dem TALK Projekt und vielen anderen spannenden Angeboten ist das Projekt Virtuell Barrierefrei mit einem Stand vor Ort. Dort können die Besucher*innen via VR-Brille das TALK-Projekt hautnah kennenlernen oder aus Perspektive anderer Jugendlicher virtuell durch den Ringelbach spazieren. Außerdem gibt es eine Bastel-Station für eigene Papp-VR-Brillen und regelmäßig können die Besucher*innen selbst zu 360 Grad Filmemacher*innen werden.
Der Stand wird betreut durch Studierende aus dem zweiten Semester, die im Anschluss an das Festival die Videos und Fotos zu einem Film und Rundgang fertigstellen.
Die Ergebnisse werden selbstverständlich hier
auf der Homepage veröffentlicht und im Rahmen des Haupt-Festivals am 25.06.2022
ab 18 Uhr am Echazhafen gezeigt.
„Räume entstehen durch die Interaktion von Menschen und können für diese sehr unterschiedlich gestaltet sein (…) je nachdem, welche Bedeutungen Menschen den Orten verleihen“.
(Löw 2001 zitiert in Deinet 2018: 2).
Dieses Zitat begleitete die Projektgruppe am 05. Januar diesen Jahres bei der ersten Stadtteilbegehung mit Jugendlichen im Rahmen des Projekts „Lebenswertes Ringelbach“ – Sozialraumanalyse aus der Perspektive von Jugendlichen. Bei dieser wurden die Studentinnen Alina Failenschmid, Selin Ercolak und Vivien Sautter von vier Jugendlichen aus dem Ringelbach durch das Quartier „Ringelbach“ geführt. Gleichzeitig sollten die Jugendlichen mithilfe einer 360-Grad-Kamera und einem Stativ Aufnahmen ihrer Lieblingsplätze machen, welche im Nachgang anhand der Plattform „VR Easy“ zu einem virtuellen Rundgang durch das Quartier verarbeitet wurden.
Bei der Stadtteilbegehung wurde deutlich, dass
auch öffentliche Räume, die für Außenstehende nicht auf den ersten Blick als typischer
Treffpunkt erscheinen, von großer Wichtigkeit für die Jugendlichen sein können.
Durch eigene Rituale und Traditionen werden diese öffentlichen Räume von den
Jugendlichen angeeignet und gewinnen an Bedeutung.
Außerdem war es spannend mitanzusehen, wie
schnell die Jugendlichen den Umgang mit ihnen zuvor unbekannten technischen
Geräten meisterten und dabei keinerlei Berührungsängste hatten. Hier wurde für
die Projektgruppe noch einmal deutlich, dass ein Aufwachsen in einer
digitalisierten Welt dazu führt, dass der Umgang mit Medien zur
Selbstverständlichkeit für Kinder und Jugendliche geworden ist und dass diese
bereits Expert*innen in diesem Bereich sind.
Eine weitere, anschließende Stadtteilbegehung
mit Jugendlichen aus dem Jugendhaus „ARIBA“ im Ringelbach zeigte, dass die
Jugendlichen sehr viele Überschneidungspunkte hinsichtlich ihrer Lieblingsorte
aufzeigen und dass die Interessen, zumindest innerhalb dieser Stichprobe sehr
ähnlich sind.
Insgesamt wurde klar erkennbar, dass ihr
Quartier für die partizipierenden Jugendlichen einen hohen Stellenwert in Bezug
auf die Freizeitgestaltung hat und dass sie sich mit den diversen, gezeigten
Treffpunkten auf ihre ganz eigene Art und Weise verbunden fühlen und diese in
hohem Maße ihre Lebenswelt prägen.
Mehr Infos zum Teilprojekt „Lebenswertes Ringelbach“ gibt es hier.